JOb sharing

Verantwortungsvolle Positionen teilen

Dass sich 2 Personen eine verantwortungsvolle und zeitintensive Position in Unternehmen teilen, wird immer häufiger. Zum einen um zu entlasten, zum anderen, um den Mehrwert von zwei denkenden Köpfen zu integrieren.

Leonie Schäfer und ich haben uns für die Dreharbeiten zu „Schwarze Schafe – Die Serie“ (Regie: Oliver Rihs, Produktion: Port au Prince) die Position der Produktionsleitung geteilt. Es war für uns das 2. Projekt in dieser Aufteilung und wieder eine sehr wertvolle Erfahrung.

Eine solche Aufteilung bedarf natürlich einer besonderen Struktur, die wir durch das Aufteilen von den verschiedenen Gewerken untereinander einführten.

Leonie war Ansprechperson für: Cast , Kamera, Licht, Kostüm, Stunt, ADs

Ich für: Kalkulation, Motive, Szenenbild, SFX, Maske, AL

Sicherlich, die Kommunikation muss stimmen und das Vertrauen vorhanden sein – gerade bei solch intensiven Projekte auf Zeit. Ist beides gegeben, entstehen viele Vorteile, die ich hier (etwas allgemeiner) zusammenfasse:

Doppelte Fähigkeiten

Zwei Personen, die sich eine Stelle teilen, bringen unterschiedliche Fähigkeiten, Perspektiven und Energieniveaus mit. Dies kann zu einer höheren Produktivität, mehr Effizienz und ressourcenbewusstem Arbeiten führen.

Gemeinsames Probleme lösen

Wo viel Verantwortung liegt, kann Probleme lösen oft herausfordern. Zu zweit können sich Partner:innen unterstützen, beraten, gegenseitig motivieren und stärken. Lösungen sind durchdachter und zielführender.

Geringere  Arbeitszeiten

Ganz klar, reduziert sich die allgemeine Arbeitszeit.

Vielleicht nicht von Beginn an um die Hälfte, das sollte einem klar sein, aber doch wesentlich. Es bleibt mehr Zeit für Privates.

Ich bin während der Produktion mehrfach nach Hause gefahren – das wäre unter „normalen Produktionsleiter:innen Arbeitszeiten“ nicht vorstellbar gewesen.

Reduzierung von Überstunden

Da die Arbeitslast auf zwei Personen verteilt ist, werden Überstunden reduziert. Dies trägt zum Senken des Stresslevels bei, fördert die Work Life Balance und kann langfristig zu Kosteneinsparungen für das Unternehmen führen.

Kapazität für Team

Da wo Kapazitäten frei werden, emotionaler, psychischer Druck verringert wird, entsteht Kapazität für mehr Teamgeist und man ist offen und empfänglich für Probleme des Teams und kann sich diese ganz anders angehen.

Zum Beispiel konnten wir mittags ans Set fahren. Leonie hat viel Fürsorge betrieben und ich konnte Yoga/Bewegungseinheiten anbieten. Wir haben uns für 60 Minuten Mittagspause entschieden, um in den letzten 15-20 Minuten freiwillige Übungseinheiten anzubieten. Die dankbar angenommen wurden.

Fazit

Mit der richtigen Besetzung kann Job Sharing eine starke Entlastung und zugleich Unterstützung für die beiden Partner:innen sein. Außerdem einen enormen Mehrwert für das gesamte Team und Projekt haben.